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Hongkong-Proteste: Mit Tinder und Pokémon Go gegen staatliche Stimmungsmache

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    Hongkong-Proteste: Mit Tinder und Pokémon Go gegen staatliche Stimmungsmache

    By Stefanie Haslbeck | Unkategorisiert | Comments are Closed | 29 August, 2019 | 10

    Facebook, Twitter und YouTube: Die drei sozialen Netzwerke sorgten kürzlich für Aufsehen, als sie Tausende von Nutzerkonten löschten. Doch es ging nicht um Accounts gewöhnlicher User. Gelöscht wurden Konten, von denen aus offenbar chinesische Propaganda gegen die Demokratiebewegung betrieben wurde.

    Social Media: Gefahr und Chance für Staatsregierungen
    Es ist nicht das erste Mal, dass soziale Netzwerke einen politischen Prozess entscheidend beeinflussen. So wurden Facebook, Twitter und Co. 2011 beim Arabischen Frühling als Beschleuniger einer demokratischen Revolution von unten gelobt. Schon damals konterten Regierungen mit staatlichen Zensurmaßnahmen, damit sich die Demonstranten nicht über die sozialen Medien koordinieren konnten. Durch das Unterdrücken der virtuellen Aufmärsche sollte das Ausbreiten der Revolution auf den Straßen von Kairo und Tunis erschwert werden.

    Doch soziale Medien sind für Regierungen nicht nur Gefahr, sondern auch Chance. Das zeigte sich bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016. Es gilt als gesichert, dass Russland gezielt versuchte, einen Wahlsieg von Donald Trump herbeizuführen. Russische Propagandaexperten sorgten mittels Tausender Fake-Accounts über Facebook, Twitter, Instagram und YouTube für strategische Desinformation. Ziel war es vor allem, linksliberale Wähler zu demobilisieren.

    Virtuelle Protestkoordination in Hongkong
    Auch bei den aktuellen Demonstrationen in Hongkong ist Social Media eine Kampfzone, in der sowohl die Protestbewegung als auch die chinesische Staatsmacht gegeneinander antreten – mit immer professionelleren Mitteln. Auf der einen Seite nutzen Demonstranten soziale Medien zur besseren Koordination ihrer Protestaktionen auf den Straßen Hongkongs. Um den chinesischen Behörden zu entgehen, greifen die Protestanten auch auf kreative Mittel zurück. Beispielsweise setzen sie zur Streuung von Informationen das Handy-Spiel Pokémon Go oder die Dating-Plattform Tinder ein. Im Unterschied zu gewöhnlichen Messengern gelten diese Apps als unkonventionell und schwieriger zu kontrollieren.

    Stimmungsmache aus Peking
    Auf der anderen Seite versuchte offenbar die chinesische Regierung, das Schlachtfeld Social Media an sich zu reißen, um so die öffentliche Meinung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Wie Twitter am 19. August mitteilte, versuchten 936 Accounts vom chinesischen Festland aus, durch Falschinformationen Zwietracht zwischen den Demonstranten zu säen und diese in der öffentlichen Wahrnehmung zu diskreditieren. Dafür wurden die Demonstranten etwa als gewalttätige Radikale dargestellt.

    Eine Schar von 200.000 Bots sollte diese Manipulationen verstärken. Doch schnell wurden diese Bots von Twitter entlarvt, da sie meist nicht mehr als einen einzigen Tweet absetzten. Nach einem Tipp von Twitter löschte auch Facebook fünf Accounts, drei Gruppen und sieben Seiten, von denen eine über 15.000 Follower hatte. Auch hier war das Ziel, die Demonstranten als Terroristen darzustellen.

    Übersetzung: Demonstranten. ISIS-Kämpfer. Was ist der Unterschied?

    Zuletzt nahm YouTube 210 verdächtige Kanäle vom Netz. Die YouTube-Mutter Google teilte mit, dass beim Betrieb dieser Kanäle Virtual Private Networks (VPNs) zum Einsatz gekommen seien, um die Identität der Nutzer zu verschleiern. Dies ist neben der großen Zahl an aktiven Propaganda-Accounts ein klarer Hinweis auf eine koordinierte Aktion der chinesischen Regierung. Denn im Unterschied zur Sonderverwaltungszone Hongkong sind in China Facebook, Twitter und YouTube gesperrt – und nur durch den Einsatz von VPNs zugänglich.

    Diese Vorgänge zeigen: Die staatlich verordnete Stimmungsmache gegen die Protestbewegung in Hongkong ist koordiniert und strategisch. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob es den Hongkong-Demonstranten gelingt, gegen diese Professionalität anzukommen und die Kampfzone Social Media zu beherrschen.

    China, Facebook, Hongkong, Proteste, Social Media, Twitter, YouTube

    Stefanie Haslbeck

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