Dr. Ellen Madeker – auf Instagram: travellingellen – ist beim Deutschen Reiseverband als Leiterin Politische Kommunikation und Pressesprecherin tätig. Vor ihrer beruflichen Rückkehr nach Berlin im Jahr 2017 arbeitete sie viele Jahre in Brüssel, unter anderem bei der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union sowie im Europa-Büro der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Der Deutsche Reiseverband vertritt die Interessen von Reiseveranstaltern und Reisemittlern und setzt in der Kommunikation stark auf die sozialen Medien. In k-news verrät Dr. Madeker, wie sie beim Deutschen Reiseverband die digitale Kommunikation vorantreibt und worauf es dabei ankommt.
Frau Dr. Madeker, was ist für Sie der wichtigste Kommunikationskanal der Zukunft?
Den einen Kommunikationskanal der Zukunft gibt es für mich nicht. Dafür wandelt sich Kommunikation viel zu schnell – das ist ja gerade das Spannende an meinem Job. Das Erfolgsgeheimnis einer gelungenen Verbandskommunikation liegt darin, den richtigen Kommunikationsmix zu finden. Den digitalen Kanälen, insbesondere natürlich den sozialen Netzwerken, müssen wir dabei noch mehr Beachtung schenken. Hier muss vielerorts noch ein Umdenken stattfinden. Denn soziale Medien sind keine Einbahnstraße. Es ist nicht so wie früher in der Pressearbeit, dass man eine Botschaft rausschickt und erst einmal abwartet. Über die sozialen Medien treten wir in unmittelbaren Dialog mit unseren Mitgliedern und den Stakeholdern der Reisewirtschaft, mit politischen Entscheidungsträgern und kritischen Journalisten.
Welche Rolle spielt Social Media in Ihrem Kommunikationsmix und auf welchen Kanal setzen Sie hier im Besonderen?
Für den Deutschen Reiseverband haben wir Facebook, Twitter und Instagram als die wichtigsten sozialen Medien identifiziert. Bevor wir mit diesen Kanälen an den Start gegangen sind, haben wir uns in mehreren Strategiesitzungen intensiv Gedanken darüber gemacht, welche für uns wichtige Zielgruppe auf welchem Kanal unterwegs ist. Und natürlich, mit welchem Content wir sie erreichen wollen. Facebook ist für uns wichtig, weil wir hier unsere Reisebüro-Community erreichen, die sich besonders für Branchennews interessiert. Twitter nutzen wir in erster Linie für die politische Kommunikation, aber auch, um durch die Tweets der Branche ständig auf dem Laufenden zu sein. Auf Instagram präsentieren wir uns als vielfältige, dynamische Branche, die jungen Leuten ein spannendes, internationales Arbeitsumfeld bietet. Zudem bieten wir jungen Touristikern eine Plattform zum Netzwerken. Damit wollen einen Beitrag dazu leisten, dem Fachkräftemangel in unserer Branche entgegenzuwirken.
Welches Ihrer Projekte war kommunikativ besonders erfolgreich und was war das Geheimnis?
Vor weniger als sechs Monaten sind wir mit Instagram gestartet und haben inzwischen über 1000 Follower. Darauf sind wir stolz. Auf Instagram erreichen wir die Teens und Twens, die bereits in der Reisewirtschaft unterwegs sind oder sich für einen Job in der Branche interessieren. Das Erfolgsgeheimnis verrate ich Ihnen gerne: Junge Talente aus der Touristik – wir nennen sie unsere Instagram-BotschafterInnen – übernehmen abwechselnd die Regie und berichten z.B. von der Reisemesse ITB Berlin oder von besonders spannenden Reisen. Das war zunächst als Experiment gestartet, aber inzwischen haben sich feste Abläufe etabliert. Durch diese Takeover stellen wir sicher, dass wir auf der Wellenlänge unserer Zielgruppe funken. Das scheint richtig gut zu funktionieren – unsere Follower werden im Moment täglich mehr. Das Wichtigste ist aber: Es macht irre viel Spaß mit unserer weltoffenen und dynamischen Community in Austausch zu treten und dabei mit neuen digitalen Formaten zu experimentieren. Ich lerne im Moment täglich neu dazu.
Fotorechte: DRV/Wyrwa
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