Politiker aller Parteien sind bei Twitter oder Facebook aktiv und nicht selten direkt erreichbar. Das eröffnet auch der Public Affairs-Branche neue Möglichkeiten.
Willst du was gelten, mach dich nicht selten. Das könnte das Motto der deutschen Top-Politiker sein, denn in Sachen Social Media-Nutzung gibt es bei ihnen mittlerweile einen klaren Trend. Über 95 Prozent der Bundestagsabgeordneten sind auf mindestens einer Plattform unterwegs, über 90 Prozent bei Facebook und über 50 Prozent bei Twitter. Von den Ministerien twittern sogar fast alle. Twitter ist der Kanal der Wahl, um aktuelle Diskussionen zu verfolgen und direkten Kontakt zu Multiplikatoren aufzubauen.
Es sei dahingestellt, wie professionell diese Auftritte im Einzelnen sind, wie gut sie gepflegt und wie strategisch sie eingesetzt werden – auf jeden Fall zeigt diese Entwicklung, dass unter deutschen Top-Politikern gilt: Dabei sein ist alles. Knapp 40 Prozent der Entscheider nutzen Social Media zum Bürgerdialog, rund 45 Prozent für politische Stellungnahmen. Es gibt echte Profis, wie z.B. Peter Tauber. Er fragte auf Facebook nach der Ehe für alle und rief riesiges Interesse hervor https://www.facebook.com/tauber.peter/posts/829640420460950, Cem Özdemir twitterte über seine „subversiven“ Eltern und entfachte lebhafte Diskussionen über die muslimische Einwanderung https://twitter.com/cem_oezdemir/status/544778260228636672?lang=de
Bei Facebook gehört die Seite von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit über 2,4 Millionen „Gefällt-mir“-Angaben zu den Top-Runnern, Martin Schulz kommt auf rund 310.000 Likes und liegt damit zwar vor Christian Lindner (FDP), Cem Özdemir (Bündnis 80/Grüne) und Horst Seehofer (CSU), aber hinter dem Linken-Politiker Gregor Gysi (457.000 Likes)
Mit Twitter & Co seine Interessen vertreten!
Social Media ist mittlerweile eine wichtige Ergänzung zu klassischer Public Affairs-Arbeit, das ist unbestritten. Die Gründe hierfür sind vielfältig und im Zweifel ziemlich simpel: Das Smartphone ist ganz einfach nicht mehr nur der ständige Begleiter von Jugendlichen, sondern zunehmend auch von Politikern. Sie erhalten die neuesten Nachrichten per Eilmeldung auf das Handy und können – ohne das Smartphone aus der Hand zu legen – sofort reagieren und Netzwerken. Man denke nur an Merkel und Seehofer und ihren berühmt-berüchtigten SMS-Austausch.
Politiker haben zwei Grundprobleme – sie haben wenig Zeit und sind viel unterwegs. Diese Probleme können sich Interessenvertreter zunutze machen, indem sie sich per Twitter, Facebook & Co auf den Radar bringen. Mit regelmäßigen, gut aufbereiteten Informationen kann man mit einer durchdachten Social Media Kampagne viel erreichen. Entscheidend ist, dass der Post oder Tweet Mehrwert hat. (SH)
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