Social Media und Wahlkampf vereint: Wie die klassischen Medien bei Donald Trump überflüssig werden – was wirklich zählt sind Facebook, Twitter & Co.
15.421.408* – das ist die Zahl derer, die US-Präsidentschaftskandidat Donald J. Trumps Beiträge auf Facebook, Twitter und Instagram täglich verfolgen.
Tendenz: rasant steigend.
Kein Wunder also, dass der „greater president than Ragan“ (Trump über Trump) fest davon überzeugt ist, die klassischen Medien (und mit ihnen die Journalisten) nicht mehr zu benötigen. Seine Überzeugung scheut er auch nicht im ganz alltäglichen Umgang mit der Presse unter Beweis zu stellen. So lud Trump erst kürzlich zu einer Pressekonferenz zu seinem Vorwahlensieg am Super Tuesday II. Er hielt eine 16-minütige Rede, verschwand und ließ sämtliche anwesende Journalisten mit offenen Fragen und entsprechend wütend zurück.
Vordenker der neuen Medienwelt?
Journalisten wie unwichtiges Beiwerk zu behandeln ist im politischen Raum ein interessantes Phänomen und ein Ausblick auf die Medienwelt der Zukunft. In Deutschland sind bereits erste Unternehmen dazu übergegangen, mit eigenem, journalistisch wertvollem Content ihre eigenen Medienkanäle aufzubauen – und umgehen so die Print-, Agentur- und Rundfunk-Journalisten, die sich kaum noch für Wirtschafts- und Spezialthemen begeistern lassen. Dem Mainstream der klassischen Medien setzen diese Vordenker der neuen Medienwelt fundierte Fachinformationen entgegen, die sie über gut gemachte Content-Plattformen digital verbreiten.
Trump, der Social Media Präsident
Trump beispielsweise arbeitet mit NationBuilder zusammen, ein Crossover aus Content-Management-System und Content-Relationship-Management, um sich gezielt mit Anhängern und Unterstützern zu vernetzen. Zudem twittert, postet, retweetet und antwortet Trump in Echtzeit und wonach ihm der Sinn steht. Übrigens auch ohne Angst vor Rechtschreibfehlern oder negativer Aufmerksamkeit. So hat Donald J. Trump allein bei Twitter aktuell über 31,5tsd. Tweets. Hillary Clinton, Präsidentschaftskandidatin der Demokraten kommt gerade einmal auf 4.928 Tweets.
Eine höchst effektive Kommunikationsstrategie: Die direkte Ansprache der potentiellen Wähler auf allen Social Media Kanälen. Trump: „Das ist, als hätte man seine eigene Zeitung“ (Handelsblatt).
*Stand 30.03.2016, 11:50 h
Recent Comments